Leistungsentgelt, Basis
Projektablauf, Methode
Programm TopLeist


Hier berichten wir über Ausgangsbasis, Projektziele und Vorgehen bei der Einführung von Leistungsbeurteilung in einem Unternehmen mit ca 600 tariflichen Mitarbeitern 

1. Was wir vorfanden

Direkte gewerbliche Mitarbeiter:
Akkordfestschreibungen in der Fertigung
Altlasten vergangener Jahre
Indirekte gewerbliche Mitarbeiter:
Leistungsbeurteilung, starre Stufen, ungewichtet
Sünden der Vergangenheit
Angestellte
Leistungsbeurteilung bei tariflichen Mitarbeitern und Zielvereinbarungen bei AT
Beurteilungsmerkmale, Gewichtung, Ergebnisermittlung
Es lagen uneinheitliche Beurteilungsmerkmale, unterschiedliche Beurteilungskriterien, eine zeitraubende und mit Fehlern behaftete Ergebnisermittlung und keinerlei systemtechnische Dokumentation. Eine Validierung der Ergebnisse fand nur unzureichend statt

2. Unser Ziel (was wir wollten):

- Projekt Leistungsentgelt ist Teil der ERA-Einführung (Start Januar 2005 Ende 31.12.2005)
- Eine Leistungsentgelt-Art für alle tariflichen Mitarbeiter (Phase 1)
- Selbige Systematik für alle Mitarbeiter (also muß ein Standard geschaffen werden)
- Dokumentation aller Ergebnisse in einer Datei (auf Excel-Basis für 620Mitarbeiter)
- Unterschiedliche Gewichtungen ermöglichen
- Schnelle Analyse
- Keine starren Stufen, sondern nach vereinbarten Kennlinien
- ..und wenn das Unternehmen reif dafür ist: Zielvereinbarung nach gleicher Methode

was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wußten: Daraus entstand das Programm "TopLeist"


3. Projektvorgehen:

Vorwort: Das Projekt ERA-Einführung war zu diesem Zeitpunkt (Mai 2005) soweit, dass die Anforderungsermittlung abgeschlossen war, die Rollen mit der Entgeltgruppe bewertet und die Gesamtkostenermittlungen für die Kostenneutralität anstand. Zu diesem Zeitpunkt war klar, daß ein ERA-Projekt ohne Leistungsentgelt wenig Sinn macht. Schließlich ist mit der ERA-Einführung eine historische Chance gegeben, alle "Sünden der Vergangeheit" zu beseitigen und ein faire, nachvollziehbare und nachhaltige Entlohnungsbasis zu schaffen.

3.a Projektablauf:

1. Definieren Projektleiter
2. Projektleiter definiert Projektteam
3. Auswahl der leistungsfördernden Art des Leistungsentgelts  (gewählt wurde Singuläre Leistungsbeurteilung)
4. Definition der Beurteilungsmerkmale durch Projektteam (Gewichtung durch Führungskräfte)
5. Festlegung der Untermerkmale und der Gewichtung der Merkmale durch Führungskräfte
6. Ablauf, Regeln usw vereinbaren, Auswertung, Dokumentation in Programm TopLeist(c) fassen
7. System dem Arbeitgeberverband und der Gewerkschaft vortsellen
8. Betriebsvereinbarung formulieren und unterzeichnen
9. Schulung der Führungskräfte
10. Leistungsbeurteilungen durchführen und "Kennlinie einstellen"
     FERTIG

3.b Beurteilungsmerkmale, Beurteilungskriterien und Wichtung:

Vorwort: Für unser Unternehmen stellte sich die Frage, wie fein, wie bereichsspezifisch Beurteilungsmerkmale sein sollen und mit wieviel Aufwand eine Beurteilung von LEISTUNG, sei es über Leistungsbeurteilung oder Zielvereinbarung in gertwertem Ergebnis  erfolgen soll.
Ergebnis:

        7 Funktionsgruppen (Art von Tätigkeiten, welche im Unternehmen vergleichbar sind)
        5 Beurteilungsmerkmale mit Untermerkmalen (dienen als Differenzierung der Merkmale)
        5 Beurteilungskriterien (Maßstäbe zur Leistungseinschätzung)
        Frei wählbare Differenzierung der Leistung oder Leistungssteigerung
        Für jedes Beurteilungsmerkmal eine Wichtung (wie wichtig ist das Merkmal in der Funktionsgruppe)

3.c der Schlüssel zur Leistungszulage (Leistungsentgelt):

Vorwort: Unser Projektteam stellte sich die Frage, mit welcher Methode Leistung innerhalb des Unternehmens identisch beurteilt und mit welchem Schlüssel in geltwertes Ergebnis berechnet wird. Starre Stufenmethodiken machen entweder das Ergebnis zu grob oder Interpolationstabellen die Errechnung mühselig und fehlerträchtig.
Also:
das Ergebnis bildet sich aus einer frei gewählten Beurteilung, die das Ergebnis gewichtet in einem 100-Punkte Range zeigt und auf einer Kennlinie zur prozentualen Leistungszulage bildet. Dies kann eine
    a) lineare Kennlinie (Standard), b) Cos-Kennlinie, c) Kreisbogen-Kennlinie, d) Exponential-Kennlinie e) Z-Kennlinie, f) Kennlinie mit Stufenverlauf, g) selbst definierte Kennlinie sein.
Dabei ist der Mittelwert auf jeden beliebigen Sollwert "einstellbar"

4. Gertwertes Ergebnis der Leistungsbeurteilung über Kennlinie

Wir haben uns für eine dieser Kennlinien (nicht die lineare) entschieden. Diese Kennlinie und der Mittelwert bei Einführung von ERA wurden mit dem Betriebsrat vereinbart. Selbstverständlich sind auch an andere Kennlinien und Mittelwerte "einstellbar" Dies kann für beide Betriebsparteien in der Zukunft wichtig werden.


Im Moment bereiten wir die Ergänzungen dieser Seite vor. Der Schwerpunkt unser Präsenz wird weiter auf den Bereichen der Leistungsbeurteilung und Zielvereinbarung liegen. Wir berichten nicht von theoretischen Dingen, sondern aus einem abgeschlossenen Projekt, also aus der Realität, aus der Praxis.
Bitte schauen Sie daher bei einem späteren Besuch noch einmal auf dieser Seite vorbei. Vielen Dank für Ihr Interesse!